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FLIEGEN! Jetzt ist’s soweit mit dem praktischen Kursteil den uns zu Segelfluglehrern und einer Segelfluglehrerin machen soll. Mit im Gepäck bei der Anreise nach Amlikon sind Neugierde, viel Motivation auf Neues und Freude darauf, die Kurs Crew wieder zu sehen.

Segelflugplatz Amlikon
Der zweiwöchige Kurs ist auf dem Flugplatz der SG Cumulus in Amlikon bestens aufgehoben. Wir – die acht Aspiranten – sind von der tollen Infrastruktur begeistert. Viel Platz, alles wohl geordnet und mit vielen kleinen Details optimiert. Unsere Campingunterkunft auf dem Flugplatz ist schnell und unkompliziert bezogen.

Der Flugzeugpark in Amlikon lässt nichts zu wünschen übrig. Neben ASH 25, Arcus und vielen weiteren Einsitzern nutzt die ansässige Fluggruppe drei ASK 21 zur Schulung. Alle sind mit LX9000 ausgerüstet, nicht schlecht! Wir fliegen zwei AKS der Gruppe. Unser drittes Flugzeug ist die Bundes ASK 21 HB-1700 die uns allen ein wenig gehört. Ebenso steht die Robin HB-EYS, auch vom BAZL, zum Schleppen bereit. Die Winde, notabene mit 6 Seilen, ist am Sonntagnachmittag in Betrieb und demonstriert ihren Durchsatz.

Kurz nach dem ersten Rundgang auf dem Platz, werden die ersten drei Longbriefings von uns Aspiranten präsentiert. EASA ist also auch da:-). Wir lernen dabei die geografischen Gegebenheiten um dem Platz kennen und machen uns mit den Schulungsflugzeugen vertraut.

Das schöne Wetter am ersten Tag lockt uns bereits am Abend in den Swimmingpool direkt neben dem Hangar.

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Startplatz Piste 09

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Was da so im Vereinslokal rumhängt….:-)

Die Ausbildung
Nach der Praktischen Aufnahmeprüfung im September 2014, der Theorieprüfung Ende Januar und dem „Teaching and Learning“ Kurs im März steht nun die Praktische Ausbildung im Vordergrund.

Unser Experten Pepe Schäuble, Alois Lüthold, Denis Rossier und Martin Seiler schaffen ein angenehmes Lernklima. Mit der Umstellung auf EASA hat sich die Ausbildung verändert. Bereits 2014 wurde der Kurs nach den neuen Richtlinien durchgeführt. Die Grundschulung in den Fluggruppen muss ab April 2015 nach EASA erfolgen. Der Kursleiter Pepe Schäuble ist auch Hauptautoren der Ausbildungsrichtlinien und entsprechend mit der Materie vertraut.

Patrick Hofer vom BAZL präsentiert uns seinen Wirkungsbereich beim BAZL. Er erklärt uns das Gesetzliche Umfeld, indem wir uns als Segelfluglehrer bewegen. Seine Ausführungen und die persönlichen Gesprächen schaffen Nähe und vereinfachen den Kontakt zum BAZL, sollten mal Fragen entstehen.

Fast täglich präsentieren wir uns vorbereitete Longbriefings. Dank den Feedbacks stellt sich eine Weiterentwicklung ein im Inhalt und auch in der Präsentationstechnik. Diese neue Form ist fester Teil in die Ausbildung nach EASA. Wir diskutieren immer wieder, wie wir diese Longbriefings in der Praxis etablieren werden. Obwohl sich in unserer Dropbox einen Stock an Präsentationen sammelt, werden wir wohl möglichst persönlich und wenn möglich nahe am Flugzeug auf die Themen eingehen.

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„Unser“ Experte Tula im Debriefing mit Marisa Grolimund

Unsere praktische Fluglehrerausbildung richtet sich nach 19 vordefinierten Übungen, die uns mit den Gegebenheiten der Schulung im Cockpit vertraut machen. Wir arbeiten wochenweise mit dem gleichen Experten. Mit Demonstrationen der Experten und mit praktischer Arbeit lernen wir, wie Wissen im Flugzeug vermittelt werden kann. In den rund 25 Ausbildungsflüge spielen die Experten gekonnt verschiedene Charakteren von Flugschülern. Schnell stellen wir fest, dass die Bandbreite von Schülern sehr gross ist. Die Menge an Wissen, Können und Übung die in die Grundschulung gehören ist beachtlich.

 

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Briefing/Debriefing am Schatten

Schwerpunkte sind die Gefahreneinweisung (Abkippen und Vrillen) und die Schulung an der Winde. Wir spüren selber wie sich bei jedem Flug, unser Interventionsverhalten angepasst. Schrittweise werden wir vom Piloten zum Mitdenker, Controller, Lehrer und schlussendlich zum Retter bevor die Situationen auch unseren Einflussbereich verlässt. Unsere eigene Auffassung für das, was in unseren Schülern vorgeht wächst mit jedem Flug.
Weitere Übungen sind die Aussenlandung auf dem Segelflugplatz in Winterthur, Touch and Go im Schlepp sowie etliche Seilrissübungen.

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Zusatzballast am Heck der ASK-21 zum Vrillen

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Wenn man mal ein Foto schiessen will…

Die Aspiranten
Acht Aspiranten sind im Kurs mit dabei: Florian Anklin (SG Dittingen), Marisa Grolimund (SG Olten), Michael Hiegemann (AFG Zürich), Daniel Hirschi (SG Obwalden), Stefan Hügli (SG Lägeren), Jean-Robert Morax (GVVVM-Montricher), Fabian Schefer (SG Säntis), Giorgio Tresoldi (GVV Ticino).

Der Mix aus den Regionen schafft eine spannende Ausgangslage. Bis zum Ende des Kurses kennen alle die Gegebenheiten der jeweiligen Heimflugplätze und Fluggruppen. Nur schon deshalb sind die zwei Wochen eine wertvolle Erfahrung. Auch sehr spannend ist zu sehen, wie alle Aspiranten engagiert am Thema dran bleiben und die Lernerfahrungen am Lagerfeuer besprechen.

Der Altersdurchschnitt ist eher jung, was der Segelflugszene sicher gut bekommt. Wir stellen auch fest, dass bei vielen Gruppen genügend und eher wieder mehr Flugschüler da sind. Unsere Arbeit, insbesondere unser „EASA Training“ werden wir hoffentlich oft und zielgerichtet einsetzen können.

Geschafft!
Übung 19: Der Skill-Test, wie sich das nach EASA nennt, besteht aus einem Longbriefing und einem Übungsflug. Unsere Examiner Patrick Hofer und Martin Seiler spielen Flugschüler und testen uns mit Fragen. Wann schreiten wir verbal oder manuell ein um die Situation zu retten und dem Flugschüler einen Lerneffekt zu vermitteln?

Die positiven Resultate der Skill-Tests nehmen wir gerne entgegen. Wir freuen uns nun, unser Wissen selber zu erweitern und vieles davon an die Flugschüler in unseren Gruppen weiter zu geben.

Rückblickend kann ich die Ausbildung als anspruchsvoll aber sehr interessant einstufen. Es geht nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern die eigene Grundhaltung gegenüber dem Segelfliegen auf eine sichere Basis zu stellen und sich damit auf dem Flugplatz zu bewegen. Wie es dann mit „echten“ Schülern ist, wird sich noch zeigen – ich freue mich darauf.

Vielen Dank an die SG Cumulus deren Infrastruktur wir nutzen konnten. Danke an Erika und Beat Gottschalck für die tolle Verpflegung. Vielen Dank an die Unterstützung durch Patrick Hofer und das BAZL. Denn grössten Dank haben die Experten verdient, die mit ihrer unerschütterlichen Art eine Vorbildliche Rolle als Fluglehrer gegeben haben. Herzlichen Dank an Pepe Schäuble, Alois Lüthold, Denis Rossier und Martin Seiler.

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Die neuen Fluglehrer v.l.: Daniel Hirschi, Michael Hiegemann, Jean-Robert Morax, Florian Anklin, Fabian Schefer, Giorgio Tresoldi, Stefan Hügli, Marisa Grolimund und die Experten Denis Rossier, Alois Lüthold und Pepe Schäuble.

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