Über 6000 OLC Kilometer am Freitag, Samstag und Sonntag
Fast 685km, Milan 598km, Milan 579km (in LS-4!), Zoom+Web 534km, Milan 530km, Reuti 468km, Fast+Tobias 426km, Zoom 389km, Balsa+Rolli 379km, Flört+Terra 350km, Web 336km (nur Flüge >300km)
Donnerstag, 5.5.
Aufwärmtag! Die Thermikprognose ist nicht gut. Trotzdem versammeln sich ein paar Allwetterpiloten um 09.00 zum Briefing. Die Prognose bewahrheitet sich und wir fliegen am Glaubenberg beim Rutsch an der zweiten Krete und über Sarnen, Kerns und Sachseln. Reuti erträgt das Gejammer des defekten Navis der 3175 nicht und landet nach 90 Minuten. Luki Rieder fliegt mit Fluglehrer Lenti (Dani Hirschi) nach Beromünster, um eine Landung auf einem fremden Flugplatz auszuführen. Während des Rückschlepps werden sie zum Klinken aufgefordert. Der Schlepppilot hat ein Motorproblem. Sicher eine interessante Erfahrung für beide. Milan (Dani Baumli) und Glanz (Adi Bucher) machen Passagierflüge in den Duos. Ich benutze den einzigen guten Schlauch im Glaubenberg-Gebiet immer wieder und bleibe 5h 50‘ in der Luft. Das war ein gutes Training für die kommenden Tage.
Freitag, 6.5.
Gemäss Alpenflugwetter ist sehr gute Thermik angesagt. Es findet keine Schulung statt, da sich zu wenig Flugschüler angemeldet haben. Deshalb plant Flört (Thomas Bächler) einen Flug im Duo mit Terra (Stefanie Hautle). Milan nimmt die LS-6 3146, ich die 3175. Schalk (Thomas Schlaubitz) macht mit dem zweiten Duo einen Passagierflug. Sprint (Markus Stalder) muss einen Notfall-Einsatz leisten. Ein Baggerfahrer hat die Wasserleitung erwischt. Sprint sprintet und kommt um 15.30 doch noch in die Luft. Später schnappt sich Lenti noch den Twin, um einen Passagierflug auszuführen.
Milan‘s Flug führt ihn über Leysin das Wallis hoch nach Chur, dann über den Grimselpass zurück zum Niederhorn und über den Napf nach Hause. 530km in 8h.
Flört und Terra fliegen zuerst zum Hongrin, dann das Wallis hoch zum Grimsel und via Niederhorn – Napf nach Hause. 350km in 5h50‘.
Schalk fliegt mit seinem Passagier die Strecke Glaubenberg-Hongrin-Rossberg-Sarnen. 293km in 6h40‘.
Sprint fliegt 195km zwischen Niederhorn und Rigi in 3h34.
Ich, Zoom (Guido Müller), fliege über das Berner Oberland mit einem 90‘ Herumtrödeln in der Lenk nach Chateau d’Oeux und zurück.
Danach fliege ich zwischen Niederhorn und Rigi. Die Berner Voralpen laufen super. Am Rinderberg steige ich innert kurzer Zeit von 2150m auf 3260m. Leider beginnt nach einigen Stunden das Vario wieder zu „chrosen“. 389km in 7h31‘. Wenn die Voralpen morgen wieder so gut laufen, dann will ich zweimal die Strecke Pilatus-Hongrin fliegen.
Samstag, 7.5.
Die Segelflugprognose lässt uns wie gestern von langen Flügen träumen! Es sind wieder die üblichen Verdächtigen am Briefing. Flört ist als Fluglehrer engagiert. Dani Wirz, Luki Rieder und Tobias Meier sind die Flugschüler, ferner macht Flört mit einem möglichen Neumitglied einen Doppelsitzerflug. Rolli (Dani Hemmeler) und Balsa (Markus Schwarz) wollen mit dem Duo fliegen gehen. Rolli will seine Luftverträglichkeit testen. Fast nimmt die LS-6 3146, Milan und Reuti eine LS-4. Stich (Herbert Eugster) fliegt wie am Freitag mit dem eigenstartfähigen Taurus. Web (Manuel Bitzi) und ich nehmen den anderen Duo Discus.
Fast zögern nicht lange! Heute geht’s in den Osten. Er fliegt nach Kitzbühel und zurück. 685km in 9h. Wenn er gewusst hätte, dass nur noch 15km fehlen für einen 700er, wer weiss….
Milan fliegt mit der LS-4 bis kurz vor Sallanches südlich vom Genfersee, dann zum Säntis und zurück. 579km in 8h 33‘. Das finde ich so toll an Milan: Wenn er keine LS-6 kriegt am Briefing, dann geht er nicht wieder nach Hause. Nein, er schnappt sich eine LS-4 und fliegt fast 600km. Chapeau!
Reuti fliegt nach Villars-sur-Ollon bei Bex, zurück zur Rigi und über den Eiger nach Hause. 468km in 7h30‘.
Rolli und Balsa fliegen auch nach Leysin und dann zu ihrem geliebten Triftgletscher, wo sie wie üblich in grössere Höhen steigen, heute auf knapp 4000m.
Hongrin Stausee Foto: Rolli
Ich überzeuge Web von meiner Idee: Zweimal Hongrin-Pilatus. Am Anfang läuft es etwas harzig.
Im Berner Oberland treffen wir die Aufwinde aber gut und die erste Retourstrecke von Villars-sur-Ollon zum Pilatus (117,6 km) legen wir in einer Stunde und ein paar Sekunden zurück. Ein Schnitt von 117,09kmh lässt uns einmal erfahren, wie schnell die Cracks unterwegs sind. Wir müssen nur 6 Aufwinde ausdrehen und viermal springt der Variointegrator sehr schnell auf 4+m/sec.
Zwischen den Schläuchen lassen wir den Duo mit 170kmh abgleiten. Ich kann Web auch noch einige Tipps bezüglich Kurbeln und Streckenflugtaktik geben. Wir wechseln uns am Steuerknüppel ab, was einem auch mal Zeit gibt, ein Sandwich in aller Ruhe zu essen, einen Funkspruch abzugeben oder die Karte zu studieren.
Schilthorn
Nach dem zweiten Retourflug gleiten wir noch zur Rigi, machen einen Looping und wollen eigentlich langsam Richtung Abkreisraum fliegen.
Manuel findet aber über Kerns wieder Aufwind und so fliegen wir halt weiter.
Auch Balsa und Rolli sind zurück im Obwaldnerland. Nun kommt deine Chance, sage ich mir! Einmal willst du doch nach Balsa landen. Balsa landet normalerweise erst, wenn ich schon zwei Bratwürste und ein Kilo Salat verspeist habe! Manuel, der mit mir schon seit über acht Stunden in der Luft ist, nimmt es gelassen. Oben bleiben lautet das Motto. Als Balsa kurz vor acht abends endlich den Gegenanflug meldet, können auch wir in den Abkreisraum einfliegen. 534km in 8h40‘!
Am Abend werden wir von Vroni Steinmann und ihren Helferinnen mit Gegrilltem und vielen Beilagen verwöhnt. Nach diesem wunderbaren Nachtessen müssen wir noch die Flieger hangarieren bevor es dunkel wird. Das Dessert gibt es danach in der Fliegerstube.
Im Namen aller Piloten möchte ich den Helferinnen noch einmal ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Grillabend aussprechen.
Sonntag, 8.5.
Fast ist Fluglehrer. Da er aber nur einen Schüler hat, will er mit diesem im Duo auf Strecke. Milan kriegt die LS-6, Silent (Moritz Lüscher), Web und Jan nehmen eine LS-4. Ich mache zwei Gutschein-Passagierflüge mit Personen, die schon einige Male angerufen und jeweils eine Absage erhalten haben. Eigentlich schade bei diesem tollen Wetter.
Milan fliegt zum Mont Blanc und danach zum Pizol. 598km in 8h 6‘. Leider wird der Flug im OLC als „invalid“ erklärt. Er landet erst, nachdem wir anderen alles verräumt und unser Bierli schon getrunken haben. Wie man aber sieht, nimmt er’s gelassen!
Fluglehrer Fast fliegt mit Tobias zuerst zum Niederhorn und danach nach St. Anton am Arlberg. 426km in 6h 11‘.
Überquerung Rheinebene Fotos: Tobias Meier
Anflug auf den Säntis
Web fliegt dieselbe Strecke, die wir tags zuvor im Duo absolvierten, aber diesmal alleine. Leysin-Rigi. Nach dem Flug kommt er zu mir und sagt: „Einen schönen Gruss vom Genfersee!“ Toll, finde ich. 336km in 5h 36‘.
Moritz und Jan machen zwei lange Flüge in der näheren Umgebung. 4h 34‘ und 4h 22‘. Bravo.
Ich fliege zwischen Brienzer Rothorn und Rigi. Die Thermik ist hervorragend und die Passagiere sind absolut flugtüchtig. Wir kurbeln zwischendurch mit 4m/sec und ich frage mich, was meine Kollegen heute wohl für Strecken fliegen werden.
Wir haben in den letzten 10 Jahren (seit die Flüge im OLC einsehbar sind) noch nie 7 Flüge von 530km oder mehr Distanz in einer Saison gehabt. Und wir haben doch erst Mitte Mai. 5 Flüge davon erfolgten am Auffahrtswochenende.
Ja, die Auffahrtstage waren wirklich toll. Nun ist es Pfingstsonntagabend und ich habe auch Reutis Wunsch erfüllt.
Ich wünsche uns allen weiterhin eine tolle Saison!
Zoom
Das Jahr hat noch Potenzial 🙂 Merci für de Bricht!
Das Jahr hat sein Potential noch nicht ganz ausgeschöpft. Zwischenstand per 4.7.2016. Danke Zoom für die schönen Erinnerungen.