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Dieses Jahr ist die SGOW nur eine Woche vor Ort in Zweisimmen. Die Delegation bestehend aus Tram, Schürf, Strom, Philipp und Glanz reiste mit HB-3439 und HB-3076 an einem eher nassen und trüb-grauen Samstag nach Zweisimmen. Ideal, um erst mal anzukommen, den Duo zusammen zu setzen und die Unterkünfte zu beziehen. Eine der ersten Aktionen, die wir einfach auf Platz vornehmen mussten, war das Korrigieren der Obwaldner Fahne. Unsere Oltner Kollegen wissen nach all den Jahren immer noch nicht, welche Seite oben sein muss 😊

Einweisungsflüge

Wetterprophet Dani Frey der SG-Olten vermeldete auch für den Sonntag nicht gross bessere Konditionen. Aber für die Einweisungsflüge hat es ohne Probleme gereicht. Reuti hat sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt, am Sonntag nach Zweisimmen zu reisen und die 3 Neulinge Schürf, Strom und Philipp in Zweisimmen einzuweisen. Glanz flog derweil mit der LS4 eine erste Runde.

So besetzten wir dann auch schon 2 der Top 3 Plätze, was die längsten Flüge angeht. Nur Luc, ein junger Flugschüler der SG-Olten, hat uns noch überboten. An dieser Stelle möchten wir natürlich Reuti nochmals herzlich für die tollen Einweisungsflüge danken!

Wetterbesserung

Der Montag bot dann eine bessere Prognose. Das bemerkten wir auch an der Startaufstellung, da wir uns nicht mehr in der Pole positionieren konnten. So konnte der Duo erst nach der offiziellen Mittagspause starten, was Glanz und Schürf somit etwas länger am Boden hielt. Als es dann endlich soweit war und der Duo am Start stand, riss das Schleppseil beim Start. …nach gut 30cm Rollweg… womit der Duo nochmals etwas länger warten musste. Nun ja, immer noch angenehmer als eine echte Seilriss-Landung ausführen zu müssen. Strom konnte mit der LS4 am Vormittag schon weg. Philipp unterstütze die SGO bei der Flugdienstleitung und pflegte die Startliste mit deren selbst geschriebener Filemaker-pro-Startlisten-Software.

Als beide Flieger dann mal in der Luft waren, konnten wir recht schnell an Höhe gewinnen und bis zur Basis aufsteigen. Die Basis von Anfangs gut 2400 stieg später noch leicht an. Die starke Bise erschwerte aber das Ausfliegen bekannter Thermikschläuche schwer. So spülte es zuerst Strom auf etwas unter 1400m runter, später dann kämpfte auch Glanz mit Schürf auf ebenso tiefer Höhe. Beide aber konnten sich nochmals ausgraben und wieder auf die Basis hochdrehen.

Am Abend dann kochte die SGO unter der Leitung von Gabriela und Oli eine super Paella auf dem Platz. So konnte zusammen mit einem Bierchen – gesponsert durch die Kurzlandung eines SGO-Kollegen – der spannende Tag nochmals genüsslich resümiert werden.

Es bleibt schwierig

Am Dienstag dann blieb Glanz am Boden, damit Philipp mit der LS4 mal erste Erfahrungen rund um Zweisimmen sammeln und Schürf mit Strom im Duo das Berner Oberland unsicher machen gehen konnten.

Philipp kam mit der LS4 aber schon bald wieder zurück. Stieg es beim Giferspitz noch gut, sank es dann hinter der Kaiseregg umso stärker, womit er zu seiner ersten eigenen Landung in Zweisimmen ansetzte. Dem Duo erging es ganz ähnlich: mit dem Stockhorn als Ziel sanken auch Schürf und Strom an derselben Stelle wie Philipp zuvor stark ab und konnten keine vernünftige Thermik mehr finden. Beide aber starteten am Nachmittag nochmals zu einem zweiten, deutlich längeren Flug.

Das Abendessen genossen wir im Restaurant Simmenfälle gemeinsam mit Web, Karin und Lean, die ebenfalls ein paar freie Tage in Zweisimmen genossen und uns einen Besuch abstatteten.

Mittwoch

Am Mittwoch entschied Strom sich dafür, den Tag am Boden zu verbringen. Glanz und Schürf packten sich den Duo und überliessen Philipp, der noch nicht auf den Duo eingewiesen ist, erneut die LS4. Der packte die Chance und startete sehr früh, sogar noch vor Thomas Frey. Am Hundsrück ging es auch ganz passabel, aber überall sonst lief noch gar nichts. Ausser Thomas kamen alle, die am Vormittag gestartet waren, innert Stundenfrist wieder runter. Glanz und Schürf starteten kurz nach der Mittagspause und erlebten genussvolle fünf Stunden in den Berner Alpen, während die LS4 mit Philipp auch am Nachmittag nur die Abwinde zentrierte…

Am Abend wurde der Fleischbedarf beim heissen Stein im Restaurant Kreuz-Matten für den Rest der Woche gedeckt. 😉

Die Basis steigt

Am Donnerstag meldet Strom an, dass er den 50km Flug mal erkunden möchte. Er will mit Glanz im Duo vom Tour d’Aï bis zum Stockhorn fliegen, so dass Glanz ihm die Erfahrungen der Vorjahre mitgeben kann – Nein, nicht dessen Landung in Bex 😊. Somit ist auch gleich klar, dass Schürf die LS4 nimmt.

Um ca. 11 Uhr kumulierten die ersten Wolken, womit das Duo-Team seine Aufgabe in Angriff nahm. Am Hundsrügg konnte genügend gestiegen werden, womit die Gastlosen gut erreichbar waren. Von dort konnten wir mit Thermik und Aufwinden schnell zum Vanil Noir fliegen. Dort angekommen, fanden wir weiteres Steigen. Der Sprung zur Gummfluh funktionierte ebenfalls, aber dort fand Strom dann kein Steigen mehr und übergab das Steuer an Glanz. Als wir dann am La Para wieder auf etwas über 3000m waren, durfte Strom den Duo dann noch zum Tour d’Aï bringen. Somit hatten wir unser erstes Streckenziel erreicht. Zwischen Les Diablerets und La-Para flogen wir dann nach erneutem Steigen auf 3300m zum Sanetsch-Pass. Auch dort konnten wir die Höhe erneut kompensieren. Also flogen wir auch gleich rüber ins Wallis… um das Dreieck etwas auszudehnen.

Im Wallis lief es gut, wenngleich es nur ein paar Minuten waren. Den Rawil-Pass nahmen wir zurück ins Berner Oberland. Via Albristhorn, Gsür, Männliflue flogen wir dann auf direktem Wege zum Stockhorn rüber – eine Zeichnung von Wolken zeigte uns dann schon den Weg vom Stockhorn zurück zum Hundsrügg. Als das Dreieck geschlossen war, wollten wir selbstredend nicht schon wieder landen. Also flogen wir noch ein paar andere Berge im Oberland ab… Spannend wurde es, als wir erneut zum Albristhorn kamen, denn da hatten sich ein paar spannende Wolken zum Niesen hin gebildet. Also flogen wir der Krete entlang… am Niesen angekommen – erneut mit über 3000m – entschieden wir uns zur Seequerung, rüber ans Niederhorn. So konnten wir auch gleich den Sprung üben. Über dem Niederhorn bildete sich just ein Wölkchen für uns, welches uns wieder die Höhe ausgleichen liess. Zurück am Niesen sahen wir, dass das Niederhorn-Wölkchen sich wieder aufgelöst hatte…

Schürf flog Ähnliches, aber nicht ganz so ausgedehnt. Anfänglich brauchte er am Hundsrügg etwas länger bis die Höhe für den Weiterflug passte. Dann aber zum Le Rubli und weiter zur Gummfluh, wo er sich auf über 3400m hochschrauben konnte. Den Tour d’Ai im Visier gings zum La Pare, kurz eindrehen, nochmals etwas Höhe machen und weiter bis zum Mont d’Or. Für den letzten Sprung zum Tour d’Ai verliess ihn den Mut, da sich der Tour d’Ai Blau präsentierte. Im Nachhinein war dies sicher ein Fehler, denn die Flughöhe war mit über 3000m mehr als komfortabel.

Vom Col des Mosses gings wieder zurück an den La Pare von dort via Furggespitz, am Mittagshorn vorbei zur Plaine Morte. Über der gesamten Niesenkrete hatte sich zwischenzeitlich eine wunderbare Wolkenstrasse gebildet. Also, nichts wie hin. Vom Albristhorn zum Niesen und wieder zurück und dies praktisch ohne Höhenverlust!

Nach ein paar weiteren Kreisen über dem Simmental endete Schürfs bisher längster Soloflug mit der LS4 nach über 6:30h in Zweisimmen.

Philipp kam nach seinem dazwischen geschalteten Arbeitstag nicht mehr mit dem Auto, sondern flog von Hausen mit einer Robin ein und brachte auch Katia mit. Am Abend fand dann der alljährliche, gemütliche Grillabend statt, an welchem auch unser Cheli als krönender Abschluss immer gern gesehen ist. Danke Tram!

…und gleich nochmals

Auch der Freitag weiss mit einer hohen Basis und guter Thermik zu begeistern. Strom will mit der LS4 nun seinen 50km-Flug machen – so hat er diesen auch Flört entsprechend angemeldet. Schürf und Philipp nehmen den Duo, um auch selbst mal das Berner Oberland ein bisschen ausgedehnter und auf komfortabler Höhe zu erkunden, und Glanz unterstützt die Oltner bei der Flugdienstleitung mit einem professionellen Auftritt am Funk.

Strom schafft den 50iger mit Leichtigkeit. Die Bedingungen sind hierfür einfach nur ideal. Aber auch das Duo-Team schafft es ohne Probleme bis zum Tour d’Aï und via Plaine Morte zum Niesen und erlebt so ebenfalls einen fantastischen Flug. Am Nachmittag landen beide und tauschen nochmals die Plätze. So will auch Philipp mit der LS4 nochmals fliegen gehen. Beim Duo aber gibt Schürf seinen Platz dem jungen Flugschüler Luc von der SG-Olten. Der schlich nämlich seit der Landung um den Duo und erhoffte sich einen Platz. Also nahm ihn Strom mit. Luc schwärmte nach dem Flug nur noch vom Duo. Der sei wie eine Linienmaschine, so ruhig und so fein zu steuern…

Anscheinend wurden Luc und Strom auch noch Zeugen des berüchtigten Gletscherabbruchs an der Plaine Morte, der uns noch weiterhin beschäftigen sollte: Der Abend gestaltete sich nämlich nicht ganz so entspannt. Zuerst musste Tram nach der Begegnung mit einer fiesen Rohrschelle im Duo Anhänger nach Zweisimmen ins Spital, und später wurde auch noch der Genuss der Jahrhundert-Mondfinsternis unterbrochen: Da am Mittag auf der Plaine Morte der Gletschersee Faverges aufgrund des oben genannten Eis-Abbruchs regelrecht auszulaufen begonnen hatte, ergossen sich grosse Wassermassen in Richtung Lenk. Dadurch stieg die Simme sehr stark an und riss auch ganze Bäume mit. Wir mussten sie stets im Auge behalten. Die Anhänger waren nach Ende Flugbetrieb bereits fertig verräumt und abfahrbereit hingestellt worden. Dennoch stellten unsere Kollegen von Olten diese zu später Stunde zum leicht erhöhten Hangar hinüber. Philipp parkte die Robin aus Hausen bei einem abenteuerlichen Mitternachts-Taxi noch um, damit auch diese nicht von der möglicherweise überlaufenden Simme erfasst werden könnte. Deren Pegelstand blieb dann aber glücklicherweise tief genug, sodass am Samstagmorgen beim regnerischen Abschied alle erleichtert und nur mit schönen Erinnerungen den Heimweg antreten konnten.

Nun möchten wir noch einmal Tram für seine wertvollen Ratschläge und seine tatkräftige Unterstützung im Lagerbetrieb danken! Sein Einsatz ist überhaupt nicht selbstverständlich!

Oh, und ja: Zweisimmen, wir kommen wieder! 🙂

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