Skip to main content

Je näher der Sonntag, 28.5.2017 kam, desto klarer zeichnete sich ein Hammertag ab. Schon am Samstag gab es tolle Flüge von Rolli, Sprint und Balsa mit Denise. Auch Zoom konnte wieder einen 500-er erfliegen. Dass er nach seinen 9h in der LS-6 etwas gerädert ans Briefing kam, war gut nachvollziehbar.

Weniger nachvollziehbar war, dass sich kurzfristig einige Piloten ausgetragen haben. Haben Sie sich durch den Begriff «Streckflugbriefing um 8 Uhr» aus dem Konzept bringen lassen? Als wir gesehen haben, dass noch ein Duo und zwei LS-4 frei waren, rief Flört die «Ausgetragenen» an. Aber nur Glanz liess sich durch Zoom zu einem Duo-Flug überreden. So blieb der zweite Duo für die Flugschule frei. Schletz erklärte sich bereit noch einen Passagierflug zu machen und Milan verzichtete grosszügig auf eine LS6.

Dank dem frühen Briefing waren wir alle rechtzeitig bereit. Milan startete um 10.03. Bereits um 11.11 waren Flört, ich, sowie Schletz mit dem Passagier und Glanz/Zoom im anderen Duo in der Luft. Es wäre gut möglich gewesen noch vor der Mittagspause auch die beiden anderen LS4 und den Twin in die Luft zu bringen. Bei entsprechender Vorbereitung, gegenseitiger Hilfestellung und kurzen Schlepps bringt man an einem Hammertag die ganze Flotte innert 2h in die Luft. An dieser Stelle auch vielen Dank an unseren flotten Schlepppiloten Gregi.

Milan flog voraus und meldete leider bald, dass mit dem Betätigen des Funktasters das LX abstürzt und auch der Funk Probleme macht. In der Folge war deshalb nichts mehr von Milan am Funk zu hören. So bekam ich gar nicht mit, dass er in Bex abgesoffen war. Flört hingegen meldete zunehmend bessere Bedingungen am Niesen und prächtige Thermik Richtung Chamonix. Deshalb flog ich schnurstracks über die Niesenkette, ging aber nicht ins Wallis, sondern einfach direkt hinunter nach Chamonix zum Wendepunkt «Le Brévent». Das war mein erster Abstecher nach Frankreich.

Um 13.30 Uhr waren Flört, Glanz/Zoom, ich und Milan in dieser Reihenfolge in der Region Sion wieder alle unterwegs Richtung Osten. Flört wurde immer schneller, was am Schluss einen super Schnitt von 90km/h ergeben sollte. Seine unbändige Motivation trug ihn via Bündnerland und Engadin schliesslich bis über den Reschensee. Wir flogen auf ähnlichen Routen hinterher ins Bündnerland, wo uns wunderbare, hohe Cumuli begrüssten.

Nach Osten wurde es immer besser. Phantastisch wurde es dann im Engadin mit lauter 5m-Schläuchen und einer Basis über 4’000m. Flugspass pur! Ein paar Photos lassen euch die tollen Verhältnisse erahnen. Aber im Berner Oberland entluden sich unterdessen einige Gewitter. Das machte unseren Berner Segelflugkameraden Heimkehrsorgen und sorgte für regen Funkverkehr. (PS: Nun wünschte ich dem einen oder anderen «Laferi» eine Funkstörung!) Diese Gewitter waren auch der Grund, dass Schletz und Tobias nicht mehr ins Berner Oberland kamen.

Also ab nach Hause und die Träume nicht im letzten Moment platzen lassen. Flört machte sich 30km vor Meran auf den 200km langen Heimweg. Milan wendete bei Livigno, ich am Julier und Zoom/Glanz am Piz Fess. Ich gönnte mir mit meinen 4’000m Höhe noch einen 90km langen Gleitflug nach Sursee. So kamen wir alle problemlos nach Hause und landeten vor dem drohenden Regenguss, welcher dann doch nicht niederging, glücklich in Kägiswil.

Mit einem überglücklichen «Yes» erfreute sich Flört an den 702km, welche die OLC-Auswertung für seinen Flug anzeigte. So erfüllte er sich seinen Traum des 700km-Fluges. Für Milan war es leider eher ein Albtraum. An so einem Tag einen Defekt in der Elektronik zu ertragen und eine Zwischenlandung hinzunehmen ist hart. In wenigen Wochen hat er buchstäblich Hoch und Tiefs erlebt. So war er verständlicherweise nicht so happy, trotz nicht alltäglichen 570km. Aber dafür strahlten Zoom und Glanz. Zoom hatte sich zum ersten Mal ins Bündnerland gewagt und Glanz kam unverhofft zu einer Wallis-Bündnerland-Einweisung. Sie flogen 418km. Somit kam Zoom auf traumhafte 923km und 15h 38min Flugzeit an einem Wochenende.

Und ich erfüllte mir den Traum vom ersten 500km-Flug, welcher auch ein schönes Dreieck sein sollte. Die Auswertung zeigte ein schönes, gleichschenkliges FAI-Dreieck «Brévent – Julier – Sursee» mit 549km.

Ich hoffe im Verlauf der nächsten Monate werden noch ein paar andere SGOW-Pilotenträume wahr.

Reuti, 31.5.2017

Glanz in der Surselva

Wunderbare Cumuli über Chur.

Tolle Basis Richtung Engadin

Reschensee

Gewitter am Titlis

Routenwahl

Reuti

Obmann der SGOW

One Comment

Leave a Reply